Band ohne Namen
JALTA/ODESSA, UKRAINE Mag sein, dass mich der Vollmond über Jalta und die vorbeidefilierenden Urlaubsschönheiten ein bisschen unkritisch gemacht haben. Möglicherweise war ich auch so überwältigt, weil mein Wissen über russische Rockmusik mit Wiktor Zoi beginnt und mit der Gruppe “Kino” aufhört. (Experten dürften die Größe meiner Ahnungslosigkeit ermessen.) Ich bestreite all das jedoch. Es war ein wundervolles Konzert an Jaltas Strandpromenade. Die fünf jungen Leute um den Apfelsaft schlürfenden Sänger spielten fast zwei Stunden vor einem zunehmend betrunkener werdenden Publikum. Sie sangen Lieder, die ich nicht kannte, über Sachen, die ich nicht verstand. Mein Russisch rockt einfach noch nicht.
Und jetzt kommt es: keine CD, die ich hätte kaufen können, keine Homepage, auf die ich jetzt verweisen könnte – die Gruppe hat noch nicht mal einen Namen. Alles, was ich weiß, ist, dass die vier Männer und die hübsche, etwas schüchterne Keyboarderin Jaltaer¹ sind. Erzählt hat es mir der Manager, der natürlich gar kein Manager ist, sondern bloß ein Freund, der auf die Schachtel aufpasst, in die Zuhörer Geld werfen können. Abend für Abend, außer montags, spielen sie dort, das Schwarze Meer als Backstagebereich, und werden wahrscheinlich nie berühmt und reich. Es ist ein Jammer.
¹ Nein, es heißt nicht Jalteser.
(Hiermit eröffne ich die Krim-Woche dieses Blogs.)
Mehr! Du weckst gerade starke Sehnsucht nach der Krim in mir. Ach…
Geduld, mein Lieber. Wart ab, bis wir auf den Ai Petri fahren.
Vorfreude, schönste Freude
Ich empfehle Dir das Hammelfleisch oben auf den Ai Petri. Und ein Jäckchen. Ist schon ganz schön kalt da oben.