Хайпер Хайпер
Odessa bleibt aber auch nichts erspart.
Odessa bleibt aber auch nichts erspart.
Das ist Ferrari, wohnhaft in der Kowaljewskogo-Straße, weit weg vom Zentrum. Ferrari ist kein Name für einen Hund? In Odessa schon.
∞
∞
∞
∞
∞
∞
∞
∞
∞
∞
Und so sieht es aus in seinem Revier:
Sie dürfen gern Ferri zu ihm sagen.
Sage bloß niemand, es gebe keinen Fortschritt in Odessa. Die Straße hinter dem Priwos-Markt ist jetzt befestigt.
Im März 2009 sah das hier noch so aus:
Und im November 2008 so:
Und im September 2008 so:
(Aber damals gab es ja auch noch keine Farbfotografien, und die Bilder waren überdies von so schlechter Qualität, dass ich jetzt zwei 8 umlegen muss, damit mir das Design nicht auseinanderfliegt.)
∞
∞
Ganz perfekt ist die Straße natürlich noch nicht (oder nicht mehr):
Falls Sie sich nach dieser Kolumne fragen, warum ich
erstens das Leben in Odessa bisweilen als sehr beschwerlich empfinde und
zweitens das kleine Mädchen schultere und nicht im Kinderwagen schiebe,
dann lautet die Antwort beide Male:
Auch deshalb.
Also meinetwegen kann die Fußball-EM 2012 kommen.
Ich gehe davon, dass Europas Fußball-Boss Michel Platini meine EM-Schlappen vom Priwos-Markt persönlich lizensiert hat. Ich möchte schließlich nicht, dass in der Ukraine mit diesem Großereignis irgendwelche krummen Geschäfte gemacht werden.
Die Ukraine-Analysen beschreiben übrigens, wie es ein Jahr vor dem Anpfiff aussieht im Land des Gastgebers. Die Leser dieses Blog wissen ja immer schon, wer warum und wie das Finale in Kiew gewinnt.
(Natürlich habe ich nach dem Priwos und vor dem Foto darauf verzichtet, meine Füße zu waschen. Solch ein Blog lebt ja auch von der Authentizität des Hausherrn.)
…heißt heiraten lernen:
SCHWERIN, DEUTSCHLAND Manchmal, wenn ich an die deutschen Rentner denke, die immerfort auf die Politik schimpfen und einen Abstieg in die Armut fürchten, frage ich mich: Warum schickt die Bundesregierung diese Leute nicht mal für eine Woche in die Ukraine? Ich wette, sie kämen wieder und wüssten, dass sie in einem Teil der Welt leben, der – von einem anderen Teil betrachtet – dem Paradies sehr ähnlich ist. Besucher der Bundesgartenschau in Schwerin können am Eingang Elektromobile ausleihen – kostenlos! In Odessa beobachte ich mitunter Frauen, die aussehen wie neunzig, aber sicher noch keine fünfundsiebzig sind. Sie bewegen sich, einen Holzstuhl als Gehhilfe, fort – gefühlte fünf Zentimeter pro Minute.
Damit verabschiede ich mich für ein paar Tage in den wohl unverdienten Urlaub. Als Gastautorin habe ich Frau iris verpflichtet, die die Ukraine und erst recht Russland viel besser kennt als ich. Um genau zu sein: Ich habe Frau iris eingeladen, gelegentlich einen Beitrag zu schreiben, und hoffe, dass sie dieser Bitte nachkommt.
KIEW, UKRAINE Falls Sie gerade ein bisschen deprimiert sind, will ich Ihnen schnell Mut zusprechen. Es geht immer aufwärts – man muss nur wissen, wo und wie.
Außerdem, finde ich, beruhigt so ein Filmchen wahnsinnig. In den vergangenen Tagen ist es hier doch ganz schön hektisch gewesen.
Falls Sie sich jetzt fragen, wie sich Ukrainer solche Fahrzeuge leisten können, denken Sie schon falsch. Sie können sie sich nämlich gar nicht leisten. Diese Autos gehören nicht den Leuten, die sie fahren. Sie gehören der Bank. Die Kredite, in Dollar aufgenommen, brechen den Leuten allmählich das Genick. Der Dollar hat sich seit August 2008 fast verdoppelt, die Griwna-Löhne sind indes nicht gestiegen. Odessas Autohöfe stehen voll mit Gebrauchtwagen, die nicht mehr abbezahlt werden konnten.
KIEW, UKRAINE Mit der Infrastruktur mag die Ukraine, Vielleicht-Gastgeber der Fußball-EM 2012, etwas in Verzug sein. Die Stadien machen allerdings Fortschritte. Am Kiewer Olympiastadion wird sogar am Wochenende gearbeitet. Beachten Sie bitte auch unbedingt die letzten Bilder dieses hübschen Vortrags mit den dunklen Wolken am Himmel. Uiuiui!
Und dann hatte ich noch diesen Rieseneinfall, die Ampel vor dem Stadion zu fotografieren, Sie verstehen natürlich: Symbolkram und so. Ich wollte schon aufgegeben, weil die Autofahrer fortwährend Grün hatten – aber dann:
Ja, ich weiß, es wäre schön, wenn ich meine Position gehalten hätte, dann würde es nicht so ruckeln. Aber versuchen Sie mal, zwölf Minuten mit einer Kamera am fast ausgestreckten Arm – natürlich war’s der rechte! – auf einem Fleck zu stehen.