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Grenzverletzung

KUTSCHURGAN/ODESSA, UKRAINE Ich habe nicht vor, mich an Kutschurgan zu rächen. Immerhin habe ich dort mein Auto wieder legal machen können. Ach, ich hatte mir es so schön vorgestellt: Alle zwei Monate fahre ich zur moldawischen Grenze und verlasse die Ukraine, reise wieder ein, kurve weiter legal herum und muss mein Auto nicht in Odessa registrieren lassen, was ein bürokratischer Marathon wäre, zumal ich ja irgendwann nach Deutschland zurückkehren werde.

Vor ein paar Tagen allerdings – beim zweiten Besuch in Kutschurgan – hat man mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass ich nicht wiederkommen solle. “Das war das letzte Mal”, sagte ein hohes Zollschaf, das sich noch an meinen ersten Besuch erinnerte. Es störte sich offenbar daran, dass ich nicht richtig in Moldawien gewesen war, sondern gleich nach Verlassen des ukrainischen Zollbereichs gewendet hatte. Das machen andere auch, und den Moldawiern ist es sowieso recht, schließlich ist die Einreiseschlange schon lang genug. Die Ukrainer indes fühlen sich offenbar verschaukelt.

Ich bin nicht besonders nachtragend, aber muss so eine öffentliche Toilette an einer Grenze aussehen – an einem Ort also, wo auch Familien stundenlang im Auto sitzen und warten?

Ist das überhaupt eine Toilette? Denke ich vielleicht ein bisschen zu spießig, pathetisch und deutsch, wenn ich mir vorstelle, dass für manchen ausländischen Gast dieses Klo der erste Eindruck ist, den er von der Ukraine bekommt? Ich habe in 15 Monaten in diesem Land ein Menge schlimmer Toiletten gesehen und teilweise auch benutzt – aber das ist die beschissenste von allen.

Und seien Sie froh, dass das Internet noch keine Gerüche transportieren kann.