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Außer Thesen nichts gewesen

ODESSA/KIEW, UKRAINE Ich reiche das Foto von der Medien-Krim-Gas-Konferenz in Kiew nach – nicht nur aus Eitelkeit, sondern auch als Beweisstück 1 für meine Krankenversicherung, dass ich in der ukrainischen Hauptstadt gewesen bin. Auf dem Bild sehen Sie, von links, den Lemberger Journalisten Jurij Durkot, Walerij Iwanow, Moderator und Präsident der Akademie der Ukrainischen Presse, Wolodymyr Kornilow, Chef der ukrainischen Filiale des Instituts der GUS-Staaten, und mich. Der Medienanalytiker Heorhij Potschepzow versteckt sich ganz links.

[Foto: Judith Rothe, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, Zentrum für Mittel- und Osteuropa]

In meinem Referat habe ich versucht, die Frage zu beantworten, wie die deutschen Zeitungen den Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine behandelt hätten. Ich behauptete, die Journalisten hätten ausgewogener als 2006 berichtet und kommentiert, als Russlands Präsident Wladimir Putin für viele der klare Schuldige gewesen war. Diesmal habe die wirtschaftliche Seite des Konflikts im Mittelpunkt gestanden.

Und hier sind zwei blitzgescheite Gedanken des Referenten:

1. Die Journalisten haben weitaus kritischer als 2006 über die Ukraine berichtet, weil sie – ein Grund – von der Entwicklung des Landes nach der Orangen Revolution enttäuscht sind. Das Land macht wenig Fortschritte; die Orangen Helden, Präsident Viktor Juschtschenko und Regierungschefin Julia Timoschenko, haben an Glanz verloren. Nach wie vor gibt es Korruption, Oligarchenherrschaft und Ex-Geheimdienstler, die im Verborgenen die Strippen ziehen. Von Russland erwartet man nichts anderes.

2. Mein Fazit: Das Ukraine-Bild der Deutschen hat sich durch die Medienberichterstattung eher verschlechtert, aber das Bild von Russland – soviel zum Trost – auch nicht unbedingt verbessert.

Der Herr neben mir auf dem Podium fand das allerdings weniger witzig als das Publikum.


Experte im Informationskrieg

ODESSA, UKRAINE Ich nehme mir mal zwei Tage Urlaub. Das Auslandsbüro Ukraine der Konrad-Adenauer-Stiftung hat mich zu einer Podiumsdiskussion nach Kiew eingeladen – vielleicht auch wegen der Kolumne Gasperletheater. Der Titel der Veranstaltung ist: “Ukrainisch-russische Beziehungen: Informationskonfrontation – Journalistische Berichterstattung in den ukrainischen und europäischen Medien”.

Ich werde gemeinsam mit dem Journalisten Jurij Durkow, mit Wolodymyr Kornilow, Leiter des Instituts der GUS-Staaten in der Ukraine, und dem Medienanalytiker Georgij Potscheptsow das Thema “Gaskrieg und Informationskrieg – die Rolle der Massenmedien” diskutieren. Alles Weitere entnehmen Sie bitte der ukrainischen oder deutschen Einladung.

Ja, ich freue mich. Und, natürlich!, bin ich aufgeregt.
Sollte sich etwas Besonderes ereignen, melde ich mich aus Kiew.