Schlagworte: Straßenunsinn

Schöner wohnen

ODESSA/ILLITSCHOWSK, UKRAINE Hin und wieder werde ich gefragt, wie man in der Ukraine eine Wohnung finde. Das ist gar nicht so schwierig. Mal angenommen, es zöge Sie nach Illitschowsk, was ich für eine gute Idee hielte: kleine Perle am Schwarzen Meer, 51 Jahre alt, Stadtrecht seit 1973, 60000 Einwohner, viel Grünzeug, großer Hafen, keine Stunde mit dem Auto bis Odessa. Mieten? Oder besser doch gleich kaufen? Ein Zweizimmerwohnung in einem der vielen Blöcke, deren sozialistischer Charme noch nicht nicht wegsaniert worden ist, gibt es schon für 45000 Dollar. Ukrainern bedeutet ja eine eigene Wohnung alles – sie ist die einzige Sicherheit in schlechten Zeiten. Genauso wichtig ist ihnen übrigens der Brotpreis. Brot, lange nur auf Karte erhältlich, ist Beilage jeder Mahlzeit. “Brot ist Leben”, sagt ein Sprichwort. Der Preis dient als eine Art Gradmesser für Wohlstand, wirtschaftliche Gefahren und Inflation. Vor allem die Alten, die noch das Hungern erlebt haben, können bis heute Brot nicht wegwerfen, selbst wenn es verschimmelt ist. Eine große Rolle spielt neuerdings – seit er steigt und die Auto mehr schlucken – auch der Preis für Benzin.

Und ehe Sie sich jetzt einen teuren Makler suchen, der für die Vermittlung die Hälfte der ersten Miete in Illitschowsk verlangt, schauen Sie doch lieber selbst:

Karpatenpost

Dieses schöne Feuer aus den Karpaten hat mir Sebastian Fiebrig von Wir in Berlin geschenkt. Nicht nur in Odessa wird also auf diese Weise Müll entsorgt. Wahrscheinlich kann Sebastian Ihnen noch ein bisschen mehr erzählen. Ich locke den Fan des Fußballklubs Union Berlin jetzt mal hierher, indem ich ihn etwas frage, das mich schon sehr lange beschäftigt: Warum spielt Karim Benyamina immer noch für die Eisernen? Wann immer ich Zeitung lese, schießt er ein Tor; der müsste doch längst weiter oben als in der Dritten Liga spielen.

Noch ein Weltwunder

ODESSA/KIEW UKRAINE Das mit dem Achten Weltwunder muss ich zurücknehmen, vielleicht hatte ich einen fiebrigen Lokalpatriotismus in mir. Es ist jedenfalls so, dass das Phänomen spuckender Straßen und Wege auch anderswo in der Ukraine auftritt. Iris hat es in Kiew entdeckt; dort scheint ein Warmwasserrohr geplatzt zu sein. Vielen Dank an die inoffizielle Hauptstadtkorrespondentin dieses Qualitätsblogs!