Beim Führer war besetzt (II)
ODESSA, UKRAINE Wie reagiert Skype auf die Nutzer, die sich mit den Namen einstiger Nazigrößen angemeldet haben? Ein Sprecher der Agentur, die das Unternehmen in Deutschland vertritt, sagte mir heute: “Die Sache kann so nicht bleiben. Es muss etwas unternommen werden.” Man sei mit Skype in Kontakt und habe auf das Problem hingewiesen. Skype sei von den Recherchen überrascht worden, sagte der Sprecher. Bislang habe man nicht gewusst, dass Nutzer als Adolf Hitler, Joseph Goebbels, Heinrich Himmler, Dr. Josef Mengele und Hermann Göring telefonierten. Auch verfassungsfeindliche Symbole wie Hakenkreuze finden sich in einzelnen Profilen. Zudem werden Orte des nationalsozialistischen Massenmords wie Auschwitz-Birkenau als Wohnsitz angegeben.
Wie gestern berichtet, verweist das Unternehmen bislang auf seine Nutzungsbedingungen für die 330 Millionen Kunden. Dort heißt es unter anderem:
Sie dürfen über Skype keine Nutzermaterialien einreichen oder veröffentlichen, die beleidigend, verleumderisch, pornografisch, die Privatsphäre verletzend, obszön, ausfallend, illegal, rassistisch, anstößig oder für einen Minderjährigen schädlich sind oder eine Beeinträchtigung von geistigen Eigentumsrechten einer Drittpartei darstellen oder in sonstiger Weise die Rechte Dritter verletzen [...]
[...] Sie dürfen nicht (i) einen Nutzernamen einer anderen Person mit dem Vorsatz auswählen oder verwenden, sich als diese Person auszugeben, (ii) ohne Genehmigung einen Namen verwenden, auf den eine andere Person Rechte hat, oder (iii) einen Nutzernamen verwenden, den Skype nach eigenem Gutdünken als unangemessen oder anstößig ansieht [...]
Nachtrag:
Netzeitung.de hat die Geschichte heute aufgegriffen. Was der Kollege nach dem Gespräch mit mir berichtet, steht hier:
Daniel Erk auf tazblogs.de: Das Führerphone: Ein Anschluss unter dieser Nummer