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Flammendes Inferno 2.0

ODESSA, UKRAINE Ich zeige heute, unter welch schwierigen Bedingungen Tag für Tag dieses Hochglanzprodukt namens Blog entsteht. Meine Internetverbindung – man surft über das TV-Kabel – fällt zunächst vom Dach an der Fassade zwei Stockwerke hinunter, gelangt dann durch ein Loch an meinem Balkon in den Hausflur und krabbelt an der Wand sehr elegant hinauf zur Wohnungstür.

Bevor es gleich dunkel wird, sollten Sie noch wissen, dass das Licht im Hausflur immer brennt und meine Klingel nie klingelt. Achten Sie besonders auf das orange Sandhügelchen im Fernster über dem Heizkörper – das haben die Handwerker nach dem Bohren zurückgelassen. Der Hund, der gleich bellt, ist übrigens ein Traditionalist. Er liebt Zeitungen und hasst Blogs. Film ab!

Vielleicht erinnert Sie das Kabelwirrwarr auch an einem berühmten Katastrophenfilm mit Steve McQueen und Paul Newman von 1974. Ich sag nur: Duncan Enterprises. Leider kann mein Katastrophenfilmchen den Geruch nicht wiedergeben, der einem im Treppenhaus entgegenschlägt. Es riecht nach Katzen und Katzenpfützen.

Die Antwort auf die Frage, warum ich im Video nicht zu sehen bin, lautet übrigens nicht Kameramann, sondern Friseur. Von dem komme ich gerade. Diesmal habe ihn machen lassen. Manche sagen, ich sähe jetzt ein bisschen deutschnational aus. Ich antworte, ich hätte mir als Bewunderer des Theaterregisseurs Claus Peymann dessen Frisur verpassen lassen. Und ehe jetzt Anwälte aus Berlin kommen, erkläre ich hiermit: Wese- und Peymann sind nicht deutschnational.