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Beim Führer war besetzt

ODESSA, UKRAINE Ich habe heute versucht, Adolf Hitler (NDSAP) über Skype anzurufen. Ich wollte ihn fragen, ob er wegen der aktuellen Weltfinanzkrise ein Comeback plant. Es war leider besetzt.

Nein, der Führer ist nicht tot, er lebt und scheint gut zu tun zu haben. Hitler pendelt zwischen Deutschland, Bulgarien, Litauen, Polen, Spanien, Norwegen, Großbritannien, Algerien, den USA, Tschechien, Kuba, Trinidad und Tobago, Finnland, Kanada, Ägypten und natürlich Argentinien. Wer bei Skype nach Adolf Hitler sucht, stößt auf mehr als 30 Kontakte.

Auch Joseph Goebbels (NSDAP) lebt. Der einstige “Bock von Babelsberg” wohnt in “Auschwitz-Birkenau, DEUTSCHES REICH! NICHT BUNDESLAND. Deutschland”. Obwohl nach eigenen Angaben 107 Jahre alt, hat er sich – Propagandaprofi bleibt Propagandaprofi – bei Skype ein hübsches Profil angelegt. Über sich teilt er mit: “bin eigentlich 1897 geboren in Rheydt.” Rheydt, Goebbels Geburtsort, liegt in der Nähe von Mönchengladbach. Und Hermann Göring, einst Oberbefehlshaber der Luftwaffe, hat sogar grafisches Talent.

Auch andere Prominente des Dritten Reichs sind bei Skype angemeldet: Reichsführer-SS Heinrich Himmler (“über mich: sieg heil white power”), Wilhelm Keitel (Skypename: “oberkommandeur.wehrmacht”), Dr. Josef Mengele, der Lagerarzt von Auschwitz, Wüstenfuchs Erwin Rommel, “Stürmer”-Eigentümer Julius Streicher (“vernichtungskrieg666″) und Robert Ley (“arbeiterfuehrer”).

Meine Anfrage bei Skype läuft.

Die Antwort von Skype ist da; die Agentur, die Skype in Deutschland vertritt, schreibt:

Das von Ihnen angesprochene Thema ist uns tatsächlich so noch nie gemeldet worden.

Grundsätzlich gibt Skype in seinen Nutzungsbedingungen unter http://www.skype.com/intl/de/legal/terms/web/ eindeutige Infos:

[...] Verhalten Sie sich bitte respektvoll, wenn Sie an einem der Skype Community-Angebote wie etwa den Foren, Blogs, E-Mail-Funktionen usw. teilnehmen und wenn Sie Chat, Sprach- und Videoanrufe, Dateiübertragungen oder andere Funktionen der Skype-Software (“Nutzermaterialien”) nutzen. Sie dürfen über Skype keine Nutzermaterialien einreichen oder veröffentlichen, die beleidigend, verleumderisch, pornografisch, die Privatsphäre verletzend, obszön, ausfallend, illegal, rassistisch, anstößig oder für einen Minderjährigen schädlich sind oder eine Beeinträchtigung von geistigen Eigentumsrechten einer Drittpartei darstellen oder in sonstiger Weise die Rechte Dritter verletzen [...]

[...] Sie dürfen nicht (i) einen Nutzernamen einer anderen Person mit dem Vorsatz auswählen oder verwenden, sich als diese Person auszugeben, (ii) ohne Genehmigung einen Namen verwenden, auf den eine andere Person Rechte hat, oder (iii) einen Nutzernamen verwenden, den Skype nach eigenem Gutdünken als unangemessen oder anstößig ansieht [...]

Skype ist eines der beliebtesten Programme zur Internetkommunikation mit inzwischen über 330 Millionen Nutzern weltweit und baut auf die Unterstützung seiner Mitglieder, um Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen an Skype zu melden. Hierfür gibt es auf der Webseite von Skype in dezidiertes Feedbackformular.