Feuerwerk, nachträglich

Ich zünde jetzt mal, wenn auch viel zu spät, das städtische Silvester-Feuerwerk in Odessa.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=IzH2UGySmec[/youtube]

7 comments

  1. Jörg

    Hallo Herr Wesemann,
    zunächst noch alles Gute für 2009!
    Seit vielen Tagen verfolge ich bereits Ihre Beiträge und muss sagen, dass sie mir allesamt sehr gut gefallen.
    Die aktuellen Bilder vom Jahreswechsel sind sehr stimmungsvoll, es ist doch nett anzusehen, wie die es Odessiten trotz der herrschenden Wirtschaftskrise gewaltig “krachen” lassen.
    Im letzten Oktober, unmittelbar vor Ausbruch der weltweiten Krise, hatte ich das Vergnügen, Odessa erstmalig zu besuchen und mir erste Eindrücke von der Stadt und deren Menschen zu verschaffen.
    Nun werde ich diesen Monat gerne wieder nach Odessa kommen und ich bin doch sehr gespannt, was mich diesmal erwartet.
    Und wer weiß, vielleicht haben wir die Gelegenheit, uns persönlich kennenzulernen?
    Viele Grüße vom Niederrhein
    Jörg

  2. cw

    Lieber Jörg, ich wünsche auch noch alles Gute für 2009.
    Klar, können wir uns treffen, wenn Sie in Odessa sind. Am einfachsten ist, wenn wir per Mail Kontakt halten und uns dann verabreden.

    Ja, die Odessiten haben es krachen lassen, wobei: Heute hat mir eine Frau erzählt, die Leute hätten erst zwei Wochen vor lauter Krise und Zukunftsangst fast den Jahreswechsel verpasst. Schön war an diesem Abend, dass erst Präsident Juschtschenko bei seiner Neujahrsansprache ausgebuht und als Betrüger beschimpft, aber das ziemlich teure Höhenfeuerwerk der Stadt bejubelt wurde. Fand ich in gewisser Weise sehr bemerkenswert.

  3. Jörg

    … nun ja, der bzw. ein Buhmann der Krise ist ausgemacht, es kann gefeiert werden.
    So ein wenig beschleicht mich der Eindruck, je heftiger die Krise desto heftiger wird dagegen angefeiert. Warum eigentlich auch nicht?… nur Schwarzmalen und Trübsalblasen hilft auch nicht wirklich weiter.
    Aber mal im Ernst: ich weiß natürlich auch, dass die Menschen von Ängsten und Nöten heimgesucht werden. Durch eine mir nahestehende, in Odessa lebende Person bin diesbezüglich etwas im Bilde. Was mich dabei sehr erschreckt, ist die Wucht und Heftigkeit, mit welcher die Menschen dort getroffen werden. In Deutschland herrschen dagegen auch in Krisenzeiten paradiesische Zustände.
    Was unser Treffen angeht, so freue ich mich darauf, Sie persönlich kennenzulernen! Meine eMail- Adresse, nehme ich an, können Sie einsehen, nicht wahr?

  4. cw

    Ja, auch Schuhgröße, Kragenweite usw. sehe ich. Kleiner Scherz!

    Sie haben Recht: Es sind in Deutschland wahrscheinlich paradiesische Zustände, weil eben selbst der Arbeitslose nicht oder selten ins Bodenlose stürzt. Der Staat funktioniert nach wie vor. Das ist hier in meinen Augen anders. Da muss jeder sehen, wo er bleibt.

    Ich meine zu beobachten, dass es aggressiver wird, aber vielleicht täusche ich mich auch. Es wird mehr geschrieen und geklaut.

    Nun ja, Juschtschenko, ich kenne hier keinen, der ihn nicht verabscheut. Jeder kann irgendeine Geschichte über den Mann erzählen, wie er sich bereichert hat, wie seine Kinder im Luxus leben, und und und.

    Angeblich konnte man dem Präsidenten vor kurzem im Internet Fragen stellen. Die häufigste Frage war: “Herr Präsident, wie viel müssen wir Ihnen bezahlen, damit Sie für immer verschwinden?”

    Er ist für die Leute wohl der Buhmann, wie Sie schreiben.

    Ich muss nach der Quelle noch mal suchen.

  5. Jörg

    … ha, da bin ich aber beruhigt, ich hatte mich schon auf ein groß angelegtes Datenaustauschen eingerichtet.

    Ein aggressiverer Ton… ja, den konnte ich auch vernehmen, wenngleich bisher auch nur im geschriebenen Zustand. Bisweilen gar auch recht depressiv. Aber kann man es verdenken? Sicher nicht.

    Was die UkrainerInnen ihrem Präsidenten Juschtschenko nachsagen, mag ich von hier aus nicht beurteilen. Es fällt mir als Otto-Normal-Leser sehr schwer zu beurteilen, wie objektiv die Nachrichten in Presse, Funk und Fernsehen sind, die uns präsentiert werden. Jedenfalls stellt sich für mich die ukrainische Politik eher wie eine üble Posse dar. Mit Sicherheit sagen kann ich, dass ich mich nicht um eine vakante Stelle des Staatsoberhauptes der Ukraine reißen würde. Aber ich glaube, ich bin grundsätzlich für die Politik ungeeignet, wahrscheinlich würde ich dem Wahnsinn verfallen.

    Wie stellt sich eigentlich bei Ihnen der Gaslieferstreit dar? Die Eskalation schlägt ja nun recht heftige europahohe Wellen, ist auch irgendwie ein deftiger Neujahrskracher. Ich hoffe doch für Sie, dass es in Ihrer Wohnung noch warm ist und gekocht werden kann?

  6. cw

    Also im Augenblick haben wir noch Gas, sonst säße ich vermutlich auch nicht mehr hier. Ich weiß auch noch von keinem Odessiten in meiner Nähe, der ohne Gas ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Politiker es zum Schlimmsten kommen lassen – sie riskierten dann eine Revolution. Die Stimmung ist so aufgeheizt, da ist alles möglich.

    Ja, die ukrainische Politik ist eine Posse, ich habe das ja auch schon ein paar Mal beschrieben.

    Ich beneide Juschtschenko auch nicht. Der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow hat in seinem Roman “Die letzte Liebe des Präsidenten” sehr gut beschrieben, wie schwierig es ist, dieses Land zu beherrschen. Bei Kurkow sind selbst die Berater des Präsidenten höchst korrupt. Der Staatschef kann einfach keinem vertrauen. Im Parlament sitzen die Oligarchen; sie beherrschen auch die Medien.

    Alles musste raus

    Die Pleite der Super-Oligarchen

  7. Natalija

    Ich finde, durch die Geschichte mit Gas verliert die Ukraine immer mehr den Ruf. (ob das Land einen guten bis jetzt hatte, ist auch fraglich).
    Es ist immer noch nicht genug, dass die Werke und Fabriken zu machen und jetzt wegen des Mangels an Gas sind die großen Werke gezwungengen, sich zu schließen. Die große Arbeitslosigkeit wird noch kommen. Dem Gesetz nach kann hat der Mensch 2 Monaten Kündigungsfrist. D.h. die bei der Firmen, Fabriken, Werken etc. arbeitende Leute , die in Dezember gefeuert worden sind, verlieren die Arbeit erst Ende Januar und Februar…
    Ich weiß, dass es auch Westeuropa nicht gut geht, aber die Regierung tut wenigstens was. die Zeiten sind schwer, es kommt die Zeit der Korrekturen. Die Unsicherheit auf das was noch kommen wird lähmt die Menschen im Moment. Und für die rohstoffreichen Länder ist die Party erst einmal vorüber…
    Ich schicke allen warme GASgrüße aus der Ukraine mit Hoffnung aus das beste in diesem Jahr!!!
    N.

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