Schwedenhappen
Geht es anderen auch so – oder bilde ich mir da nur etwas ein, weil ich die Schwedenhappen von gestern Abend noch nicht verdaut habe? Mir kommt das Logo über dem Einrichtungslädchen Idea in Odessas Zentrum sonderbar bekannt vor. Irgendwo habe ich das schon mal gesehen, mir fällt leider gerade nicht ein, wo. Ich bitte um Hinweise im Kommentarbereich; die sachdienlichsten werden belohnt – mit einer Postkarte aus Odessa.
Schluss mit dem Versuch, diesen Blog populär zu machen. Jetzt wird es journalistisch:
Welche Folgen die Logoähnlichkeit haben wird, ist offen. Ein Sprecher von Ikea Deutschland teilte auf Nachfrage per Mail mit:
Das Ikea-Logo ist rechtlich geschützt. Wir behalten uns daher zu jedem Zeitpunkt vor, gegen Missbrauch vorzugehen. Ob wir das in diesem Fall tun werden, kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Unsere Kollegen in der schwedischen Zentrale werden das prüfen.
Bislang gibt es kein Einrichtungshaus der Schweden in der Ukraine. Gerüchten zufolge sollen alle Pläne an den Verhältnissen im Land gescheitert sein, was übersetzt gewöhnlich heißt: Uns war die Korruption zu groß. Noch einmal der Ikea-Sprecher:
Unseres Wissens ist in absehbarer Zeit, also in den kommenden Jahren, keine Filiale in der Ukraine geplant. Eventuelle Schwierigkeiten oder generell die näheren Umstände bei Expansionsprojekten kommentiert Ikea aber generell nicht, auch bei deutschen Projekten nicht.
Sehr geehrter Herr Wesemann.
Ähnlichkeiten des Logos über dem Einrichtungslädchen Idea mit anderen mir bekannten Logos kann ich bei aller Liebe nicht feststellen. Wie sie solche Verbindungen zu erkennen meinen, ist mir rätselhaft.
Hilfreicher wäre es gewesen, wenn Sie erkannt hätten, dasz die junge Dame im Mittelgrund, diese selbst ist Ihnen sicherlich noch nicht einmal aufgefallen, eine gefälschte Levis-Jeans trägt.
Mit freundlichen Grüßen aus der Heimat.
Auch mir kam das Logo bekannt vor.
Nachdem ich einige Zeit gegrübelt hatte, fiel mir doch tatsächlich wieder ein, woran es mich erinnerte.
Blaue Schrift auf gelben Grund:
FDP
Die Postkarte ist mir damit wohl sicher, oder?
MfG
Doctor Robert
@ hh heimat: Diese Antwort kann ich leider nicht gelten lassen. Die Postkarte geht deshalb nicht auf Reisen. Gefälschte Markenartikel sind in diesem Land keine Straftat. Ich selbst besitze ein Paar Schlappen eines amerikanischen Sportartikelherstellers, der davon garantiert nichts weiß. Das Logo löst sich gerade auf, weil der Kleber aus ukrainischer Produktion stammt.
Versuchen Sie Ihr Glück doch noch einmal, Leitung neun ist jetzt frei.
@ Doctor Robert: Knapp vorbei, aber ich drücke mal beide Augen zu. Postkarte kommt, aber nur, wenn Du mir versprichst, nie im Leben FDP zu wählen.
@ cw: Ich kann mein Scheitern gar nicht verstehen, denn ich hatte mir sogar eine einleuchtende Erklärung zurechtgelegt: Da die FDP auf Bundesebene momentan ja gewissermaßen unterbeschäftigt ist, dachte ich, sie würde sich anderweitig engagieren.
Zur Bitte/Forderung, niemals die FDP zu wählen, habe ich aber noch eine Frage. Gilt das allgemein? Oder kann man hier noch differenzieren? Wäre es z.B. in Ordnung seine Erststimme den Liberalen zu geben, weil man damit ja seine Stimme quasi verschenkt. Guido hätte folglich nichts davon, man selbst könnte sich aber als Yuppie fühlen.
Jetzt könnte ich natürlich mit weiteren Spitzfindigkeiten aufwarten, was ich aber mit folgendem Statement beende:
Niemals FDP…Wahrscheinlich. Vielleicht. Hoffentlich.
Es ist zum Heulen. Ich schreibe ausgefeilte Kolumnen, lasse sie reifen und hänge sie erst dann raus – aber Kommentare gibt es zu dieser Ikea-Geschichte mit einem albernen Gewinnspiel. Ich konstatiere: Leser-Blog-Bindung gelungen, davon gibt es in Zukunft mehr. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich statt Postkarten aus Odessa jedem einen Teller Köttbullar in Berlin-Spandau spendiert hätte. Und um allen Gerüchten vorzubeugen: Nein, die Schweden richten mir nicht die Wohnung ein. Aber auf eine Stelle als PR-Mann hoffe ich schon, wenn in Odessa oder Kiew eine Filiale entsteht.
@Doctor Robert: Du musst selbst wissen, was Du tust. Mehr als einmal warne ich nicht.