Kategorie: Kolumnen

Kolumne: Einmal um den Blog*

ODESSA, UKRAINE Ich bin verdammt froh, dass ich keine schöne Frau sein muss. Schöne Frauen haben es schwer, das weiß ich jetzt. Lange habe ich geglaubt, sie hätten es leicht und müssten kaum etwas tun für ihr Lebensglück, weil alles von allein komme: die Karriere, der Mann, die Kinder, das Reihenhaus am Stadtrand, die außereheliche Affäre mit dem italienischen Kellner Francesco, dann die Scheidung und die Hälfte von allem plus Kinder. Wenn mir schöne Frauen früher erzählten, sie fänden nicht mal einen Begleiter fürs Kino, habe ich gesagt, der Film sei schuld, und in mich hineingelächelt. Ich hatte kein Mitleid, ich wusste ja, dass eine schöne Frau wählerisch ist und Verehrer deshalb verjagt. Mir erging das jedenfalls so.

Seit ich mir dieses Odessa-Blog aufgehalst habe, habe ich Mitleid.

Oleg hat gestern gesagt, meine Kolumnen seien schön, es seien schöne Kolumnen. Und genau deshalb stünden im Blog so wenige Kommentare: wegen der Schönheit meiner Kolumnen.
„Das Wetter ist schuld”, sagte ich.
„Nein, es traut sich niemand ran, Kolumnist”, sagte Oleg.

Ich habe darüber nachgedacht. Ich hatte noch nie mehr als vier Kommentare auf einmal, ich weiß nicht, ob das schlimm ist oder gut, ich überfliege die wenigen, die doch ankommen, auch nur und tippe husch, husch eine Antwort. Ich weiß auch nicht, ob man mich deshalb belächeln muss oder die Heldenpose einnehmen sollte, nur weil man zwölf Klugscheißerhinweise mehr hat als ich. Nur mal angenommen, es würde bei jedem Kommentar das Telefon klingeln: „Hallo, @ 7/spargeltarzan: das war ironie!; @ kolumnist: fand die überschrift irgendwie verwirrend. Heißt es nicht auch: das Blog? Nichts für ungut, Gruß, daumenlutscher.”

Wäre es dann auch noch erstrebenswert, heiß diskutiert zu werden?

Oleg meint, ich müsse die Leser herausfordern und auch ein bisschen ärgern, um die Kommentararmut zu beheben. In jeder Leserschaft gebe es viele Schlaumeier, die alles besser wüssten und das schlecht für sich behalten könnten. Diese Leute, meist Lehrerinnen in den Wechseljahren ohne Autorität im Klassenzimmer, seien meine Zielgruppe. „Du musst etwas behaupten, das leicht zu widerlegen ist”, hat Oleg gesagt. „Du musst etwas weglassen, das für dich ein Detail ist. Es sollte aber wichtig genug sein, um dein ganzes Gedankengerüst zum Einsturz zu bringen. Und du musst etwas falsch schreiben, das anderen die Chance gibt, dich herrlich lächerlich zu machen. Hier brauchst du besonderes Geschick. Wenn du ganz sicher gehen willst, solltest du auch noch unbedingt ausfallend werden.”

Habe ich schon mal erzählt, dass ich mir wünsche, Waldimir Putin würde, nachdem die Russen die Ukraine erobert haben, seinen Freund Gerhard Schröder zum Oberbürgermeister von Odessa machen, damit die Stadt endlich einen Boss hat, der nicht nur an sich denkt oder an die Exfrauen wegen der Unterhaltszahlungen?

Oleg hat auch gelesen, dass ein Blogger, der Kommentare will, etwas offen lassen soll und bloß nicht alles zu Ende denken darf. Ein Blog sei schließlich kein Proseminar.

Ich habe mal bei einer Zeitung gearbeitet, für die ein sehr bekannter Politikjournalist im Ruhestand gelegentlich eine Wochenendkolumne schreibt. So lange ich dort war, war er 67 Jahre alt. Im Blatt wurde er nicht älter. Irgendwann rief einer der Redakteure in die Runde: „Sagt mal, wie lange ist denn der Dings eigentlich schon 67?” Seitdem steht hinter dem Namen und neben dem Foto des Dings: (68). Die Korrektur ist nun auch schon wieder eine Weile her. Es wird Zeit, dass er mal wieder Geburtstag hat.

Ist mit diesem Schluss jetzt irgendwem geholfen?

* für thom*

Kolumne: Oleg in der Sinnkrise

ODESSA, UKRAINE Ich weiß nicht, ob mein Freund Oleg von eher schlichtem Gemüt ist oder nur ein Meister im Verdrängen unangenehmer Gedanken. Er beschäftigt sich jetzt zum ersten Mal im Leben mit dem Tod und ist mittlerweile so weit vorgedrungen, dass er ahnt: Alles ist endlich, und – mutig zu Ende gedacht – man selbst auch. Es wäre übertrieben zu sagen, Oleg würde plötzlich alles in Frage stellen, die Karriere, die Liebe, Besitz, Gott und was sonst noch festen Glauben verlangt, aber seine Gedanken bewegen sich durchaus langsam in Richtung Erkenntnis: Das letzte Hemd hat keine Taschen.

Es ist wegen Natalia. Die beiden Damen, die Oleg noch immer verehren, Gott weiß, warum, können sich wieder beruhigen. Nein, er hat keine neue Freundin, er übernachtet nach wie vor manchmal bei Maria, ich weiß nicht, wie fest es ist. Ich tippe mal, er hat sich noch nicht endgültig festgelegt.
Natalia ist eine Schildkröte, Oleg hat sie vor ein paar Tagen am Strand aus einem Wassereimer mit – vorsichtig geschätzt – 90 anderen gefischt. Der Verkäufer kassierte 80 Griwen, also 11,50 Euro, und sagte zum Abschied: „Sie kann 150 Jahre alt werden. Wenn sie schon nach 20 Jahren stirbt, war sie unglücklich bei Ihnen.”

Deshalb ist Oleg ein bisschen durcheinander, es stürmt viel auf ihn. Natalia – er hat sie so getauft – ist drei Jahre alt, schläft die meiste Zeit und isst fast nichts. Sie bewegt sich noch langsamer als Olegs Gehirn, als es auf dem Weg zum Gedanken an den Tod war. Oleg steht nachts auf und kontrolliert, ob Natalia noch atmet. Egal, was sie tut oder nicht, er macht sich Sorgen. Es liegt bestimmt daran, dass er Natalia zu wenig kennt, er weiß nicht einmal, zu welcher Art sie gehört. Wir haben im Internet gesucht, aber statt eines Namens nur den Warnhinweis gefunden, dass man Schildkröten gar nicht halten darf, wenn sie jünger als acht Jahre und kleiner als acht Zentimeter sind. Ich sage es mal so: Der Besitz der dreijährigen und vier Zentimeter großen Natalia kann in Deutschland härter bestraft werden als Autodiebstahl, Volksverhetzung und Beamtenbeleidigung zusammen, es hängt natürlich vom Richter ab. Ich stelle es nur fest, ich bewerte es nicht.

„Natalia wird mich wahrscheinlich überleben”, sagte Oleg gestern Abend und verkündete, er werde sofort aufhören zu rauchen, er zerbröselte alle Zigaretten, bestellte sich einen Kamillentee und war nicht ansprechbar. Zehn Minuten später rauchte er wieder und war noch deprimierter. „Wahrscheinlich werden sogar meine Kinder früher sterben als Natalia.”
Ich sagte: „Erstens hast du keine Kinder, soweit ich weiß. Zweitens gehört der Tod zum Leben, wer geboren wird, muss auch sterben. Und drittens: Heb die Zigarettenschachtel auf, da passt Natalia gut rein, wenn ihr zwei Süßen tanzen geht.”
Ich wollte ihn trösten oder wenigstens aufheitern. Danach war auch ich deprimiert. Oleg und ich stiegen von Kamillentee und Milchkaffee auf Bier um, eine Stunde später von Bier auf Wein, eine weitere Stunde später von Wein auf Wodka und schließlich von Wodka auf … nein: Nach Wodka kann man auf nichts mehr umsteigen.

Ich habe Odessiten, seit ich hier lebe, immer ein wenig unsensibel eingestuft und sie deshalb auch bisweilen so charakterisiert. Ich hatte gewisse Anhaltspunkte, keine Beweise, aber Indizien, die in meinen Augen diesen Verdacht rechtfertigten. Ein Indiz war: Es gibt nirgends Papiertaschentücher in Vorratspackungen zu kaufen. So was regelt doch der Markt, oder nicht? Ich meine, ein Volk, das nah am Wasser gebaut hat oder wenigstens schwermütig ist und folglich einen gewissen Verbrauch hat, würde danach verlangen. Wenn ich in Odessa 200 Taschentücher für die Familie brauche, kaufe ich 20 Zehnerpäckchen, die in der Wohnung nach und nach verschwinden.

Seit gestern Abend zweifele ich an diesem Indiz und der unterstellten Gefühlskälte von Odessiten.

„Wenn ich sie streichele, zieht sie den Kopf ein”, flüsterte Oleg und trank den letzten Schluck Wodka.
„Wer?”
„Natalia! Wer denn sonst, Kolumnist?”
„Sie hat Migräne”, flüsterte ich.
„Ich will nicht, dass sie nach mir einen anderen hat. Was ist, wenn er sie schlecht behandelt? Ich kann Natalia das Leben eigentlich nur zur Hölle machen, um ihr das zu ersparen. Dabei hab ich sie so lieb”, flüsterte Oleg.
„Ich verstehe deine Gefühle”, flüsterte ich. „Sprich dich aus.”

Ich denke, alles wäre halb so schlimm, wenn Oleg aus dem Wassereimer am Strand ein Schildkrötenmännchen gegriffen hätte, irgendeinen dreijährigen und vier Zentimeter großen Iwan oder Igor. Warum kauft er auch ein Weibchen?

Gegendarstellungskolumne: Das sagt Oleg

ODESSA, UKRAINE Guten Tag, ich heiße Oleg, Oleg Sergejewitsch, um genau zu sein, ich bin der Freund des Kolumnisten. Bitte erwarten Sie nicht, dass ich die Verhandlungen über den Wert meiner Zitate ausgiebig kommentiere. Mit der Kolumne “Ich leg Oleg um” ist die Öffentlichkeit ausreichend informiert. Nach wie vor finde ich, dass eine Entschädigung von einer Griwna für jedes Wort, das aus meinem Mund in seinen Text wandert, angemessen ist.

Ich sehe das Ganze gelassen. Ich würde auch nie von einem „Honorarkrieg” sprechen, wie es mein Freund tut, wenn wir verhandeln. Gestern hat er einen Zettel in meinen Briefkasten geworfen, auf dem stand: „Heute Abend wieder Friedensgespräche STOP Honorarkrieg muss beigelegt werden STOP Trifft immer Unschuldige STOP Jeden Tag neue Opfer STOP Blogleser wollen Ende der Gefechte STOP Gruß, der K.”

Ich denke, ich bin klar im Vorteil, ich habe ja schon sein Odessa-Blog erobert. Ein Diktatfrieden zu meinen Gunsten ist wahrscheinlich.

Ich bin kein Erpresser. Aber ich weiß ein paar Dinge, die dem Kolumnisten durchaus schaden dürften, wenn sie publik würden. Ich drohe jetzt mal ein bisschen, noch ganz harmlos, ja? Können Sie sich vorstellen, dass er sich, wenn er eine Kolumne vollendet hat, auf die Schulter klopft? Bitte stellen Sie sich das vor, es stimmt nämlich. Meine alte Mitschülerin Irina arbeitet in dem Café, in dem der Kolumnist jeden Tag sitzt und schreibt. Er klopft sich auf die Schulter, selten dreimal, sehr oft viermal, hin und wieder auch fünfmal. Auf diese Weise verteilt er Sterne, wie Hotels sie verliehen werden, an sich selbst. Irina hat zu mir gesagt: „Also, besonders selbstkritisch ist er wohl nicht, der Mann.”

Sie hat mir auch erzählt, was der Kolumnist tut nach dem Schulterklopfen. Er verlasse das Lokal, als würde er übers Wasser laufen. “Er geht nicht, er stolziert mit seiner fertigen Kolumne hinaus auf die Straße und dreht sich nach allen Seiten um. Kann sein, dass er Angst hat, bestohlen zu werden.”

Ich bin nicht nur der Odessadeuter des Kolumnisten, sondern auch sein Problemlöser. Ob der Strom ausfällt, das Wasser im Bad eiskalt ist oder die Kolumnistenkarre nicht anspringt – Oleg Sergejewitsch hilft. Diese Leistungen berechne ich nie, obwohl er sich bloß noch bei mir meldet, wenn er Sorgen hat – oder eine Kolumne braucht. Ich lebe inzwischen sehr ausschließlich für ihn.

Ich habe mich ein wenig mit der Gattung “Kolumnist” beschäftigt, der es in Deutschland offenbar sehr gut geht. Der eine redet mit seinem Kühlschrank, der andere denkt sich einen erfolglosen jüdischen Schriftsteller aus, und meiner klopft sich eben selbst auf die Schulter. Was soll’s? Die meisten Kolumnisten haben einen Knall, und früher war es nicht besser. Kurt Tucholsky hatte fünf Synonyme und nannte sich unter anderen Theobald Tiger. Theobald Tiger! Muss ich mehr sagen? Die Kolumnistin Ulrike Meinhof ist sogar zur Terroristin geworden, aber die war ja auch nicht witzig.

Als Problemlöser meines Kolumnisten habe ich viel zu tun. Zum Beispiel hat er vor ein paar Wochen schlecht geschlafen und geschnarcht, also lauter geschnarcht als sonst, denn er schnarcht immer, wofür er womöglich gar nichts kann. Vielleicht ist das Schnarchen eine Berufskrankheit unter Kolumnisten. Vielleicht macht das ständige Um-die-Ecke-Denken beim Schreiben als Nebenwirkung die Nasenscheidewände krumm. Vielleicht laufen alle Kolumnisten weltweit mit verkrümmten Nasenscheidewänden herum und grunzen deshalb wie Wildschweine. Die Atemblockade würde auch ihren Frauenverschleiß erklären.

Mein Kolumnist ist ein Anfänger, er schreibt erst seit ein paar Wochen diese Geschichten im Odessa-Blog. Seine Schlafgeräusche stecken gewissermaßen im Anfangsstadium und sind wohl noch erträglich. Vorerst habe ich ihm nur ein neues Bett besorgen müssen, aber ich halte mich bereit, weil er doch verkündet hat, er werde die Schwergewichte dieser Disziplin herausfordern und eines Tages schlagen. Für sein Schnarchen wäre das freilich verheerend. Natürlich würde ich ihm dann schwerhörige Frauen zuführen. Ich bin doch sein Freund.

Mit freundlichen Grüßen
Oleg Sergejewitsch
Odessa, 22. August 2008

PS: Ich denke, der Kolumnist und ich werden uns in den nächsten Tagen einigen.

Aus dem Russischen von cw

Kolumne: Ich leg Oleg um

ODESSA, UKRAINE Hasst eigentlich irgendjemand meinen Freund Oleg? Mir haben Frauen geschrieben, sie wollten ihn unbedingt und so schnell wie möglich kennen lernen. „Oleg ist so süß”, schrieb eine Dame, es stand sogar in der Betreffzeile ihrer Mail. Eine andere teilte mit: „Kolumne gut, Oleg heiß. Aua, schon wieder verbrannt!” Ich hätte es Oleg nicht erzählen dürfen, das ist für jeden Mann zu viel, ich habe es aber getan. Mir ist das nach dem zweiten Caipirinha einfach so rausgerutscht, obwohl ich nicht betrunken war. Mich ruiniert in Odessa die Sprite, die in vielen Bars statt Wasser auf die Limetten und das Eis gegossen wird. Ich habe Sprite noch nie vertragen.

Es war leichtsinnig von mir. Ich habe auch übertrieben, ich bin Journalist, mein Gott, ich wollte nur Meinungsmacht demonstrieren, ich habe sogar ein bisschen geschrien oder jedenfalls ziemlich laut gesprochen. Es waren genau zwei Frauen, die mir ausschließlich wegen Oleg geschrieben haben, und von der einen weiß ich ganz sicher, dass sie in festen Händen ist. Die andere ist auch immer in Händen, allerdings in nicht so festen, sie wechseln sehr oft.

Als ich merkte, dass Oleg das nicht verkraftet, habe ich versucht, das Thema zu wechseln. Ich erzählte, ich hätte zuletzt in einer Stadt gearbeitet, in der ein Oberbürgermeisterkandidat gerade dummes Zeug über Homosexuelle gesagt habe. Der Mann hat Schwule sehr direkt mit Aids in Verbindung gebracht und diesen Spruch mit der Seife gemacht, vielleicht hat er die Bundeswehr nicht verkraftet, ich kenne ihn nicht persönlich. Danach wollte er sich entschuldigen und machte alles noch schlimmer, indem er berichtete, er habe doch Freddie Mercury auch geliebt und schätze die Meinung vieler Männer, die schwul seien. Er kramte alles raus, was Herr Spießbürger für tuntig hält und meidet. Er schmiss sich richtig ran und strich den schönsten Satz später aus seiner Entschuldigung: “Am Samstag war ich mit einem Freund nackig im See schwimmen.”

Doch Oleg hatte nicht einmal zugehört. Er war noch ganz bei den Frauen. Jetzt besteht er darauf, dass er in mindestens jeder zweiten Kolumne auftritt, die ich veröffentliche. Ich soll es ihm schriftlich geben. Er will auch ein Zitathonorar, er verlangt eine Griwna pro Wort, das nachweislich er spricht.

Gestern Nacht habe ich geträumt, ich sei im Fernsehen. Die Moderatorin begrüßte mich und sagte: „Wenn ich Ihnen vor einem Jahr gesagt hätte, Sie wären heute der erfolgreichste Kolumnist Deutschlands und der Blogger – ich übersetze das mal mit journalistisch angehauchter Schreiber im Internet – , der Blogger mit den meisten Page-Impressions, also sehr vielen Lesern, was hätten Sie mir geantwortet?”
„Zunächst hätte ich Ihnen erklärt, dass dieser Satz für eine Einstiegsfrage kurz vor Mitternacht zu lang sein könnte”, sagte mein Traum-Ich. „Danach hätte ich geantwortet: Jetzt sind wir schon zwei, die das glauben.” Niemand lachte.

Die restlichen zehn Minuten gehörten Oleg. Die Moderatorin erzählte, die Redakteure hätten alles versucht, „diesen Liebling so vieler deutscher Frauen” einzuladen. An dieser Stelle gab es Beifall. Doch Oleg habe abgelehnt und gesagt: „Bei Ihrer Gesprächsrunde handelt es sich um eine Sendung im dritten Programm. Die kann der Kolumnist schön alleine machen. Zu Wetten, dass…? würde ich gehen, aber auch nur, wenn Jennifer Lopez käme.” Die Leute fanden das nicht arrogant, sondern witzig. Ich wollte das Thema wechseln und versuchte mich an den Oberbürgermeisterkandidaten zu erinnern, der vor einem Jahr irgendetwas Gemeines über Homosexuelle… Doch die Moderatorin fragte weiter nach Oleg. Oleg war nicht mehr mein Freund, ich war der Freund von Oleg.

Vor ein paar Minuten habe ich Oleg erklärt, ich könne ihm nicht eine Griwna pro Wort zahlen, das sei nicht refinanzierbar für mich, ich müsste meine Kosten auf die Leser umlegen. Und ich weiß, dass ein solches Verfahren immer Ärger macht, ich habe früher als Reporter in der Provinz oft darüber berichtet. Die Stadt baut einen neuen Bürgersteig und legt um auf die Hausbesitzer, und die wiederum legen um auf die Mieter. Alles wird in Deutschland umgelegt: Abwasserleitungen, Klärwerke, sogar Trauerhallen.

Oleg sagte nur, ehe er die Verhandlungen abbrach: „Leg um, wen du willst. Du bist nichts ohne mich. Das ist die Wahrheit.”

Seine letzten vierzehn Wörter würden mich 14 Griwen kosten, das sind zwei Euro. Wenn Oleg nicht noch ein günstigeres Angebot unterbreitet, schmeiße ich ihn raus.

Kolumne: 75 Zeilen Widerstand

ODESSA, UKRAINE Ich weiß nicht, wie lange ich es in dieser Stadt noch aushalte, ewig jedenfalls schaue ich mir nicht mehr an, wie ich unterdrückt werde. Ich mache nicht mehr mit, ich kann das meinem Sohn und mir nicht antun. Ich werde nach Kiew fahren und den deutschen Botschafter um einen Termin bitten. Notfalls zelte ich dort im Garten und warte, bis sich der Außenminister, müde von langen diplomatischen Verhandlungen über meine Zukunft, auf dem Balkon zeigt und spricht. „Liebe Landsleute, äh, Pardon, lieber Landsmann, ich bin heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen zu sagen…” Dann werde ich jubeln. Außenminister steigen ja seit Hans-Dietrich Genscher 1989 in Prag nur noch auf Balkone, wenn sie eine gute Nachricht haben.

Irgendwas wird Frank-Walter Steinmeier schon einfallen. Es geht schließlich um meinen Sohn, der mir entgleitet. Ich verlasse mich auf Steinmeier, denn ich bin kein Revolutionär, der sich auf die Straße wagt. Demonstrieren will ich nicht. „Ich – bin – der – Vater!” – ich meine, das ist doch Mist, das ist doch kein Ruf, der um die Welt geht, das klingt doch nicht. Damit lande ich in einer Talkshow am Nachmittag statt in der Tagesschau um 20 Uhr. Die Leute sehen mich und denken: plemplem, vollkommen gaga, der Typ.

Die Neugierde meines Sohnes wird allmählich für mich eine größere Herausforderung als ein Streitgespräch über den Umgang mit dem Islamismus oder die Kultur des Abendlandes. Er fragt zum Beispiel, wenn wir vom Kindergarten nach Hause gehen: „Papa, dürfen hier Autos fahren und parken?” Als Reporter, der vor allem beobachtet und sich der Meinung langsam nähert, prüfe ich zunächst. Ich schaue und denke: Bordstein plus Hauswand plus Kiosk plus Mülleimer plus Bettler mit Pappbecher ergibt Bürgersteig. Also sage ich: „Das ist ein Bürgersteig, hier dürfen Autos nicht fahren und nicht parken.” Sekunden später rast auf uns ein Jeep zu und hält vor meiner Nase und seinem Näschen. Gestern ist der Bus an der Haltestelle und an uns vorbei gerauscht. Einfach so. Ich hatte ihn großspurig angekündigt, weil es regnete, als hätte der Himmel den schlimmsten Liebeskummer aller Zeiten. Ich glaube nicht mehr an Zufälle, man will mich kaputtmachen und klein kriegen.

Vor einer Woche sind wir umgezogen. Die Vermieter hatten uns wegen meiner Spiegel-Affäre und der zwei Polizisten am Küchentisch rausgeworfen. Im August hat man als Wohnungssuchender nicht sehr viel Auswahl in Odessa. Urlauber, die tageweise einquartiert werden, bringen mehr Geld. Wir sind also gewissermaßen umgesiedelt worden. Wir haben die Heimat verloren! Ich bin ein Vertriebener! Wo wir jetzt wohnen, ist es laut. Es gibt zu wenige Parkplätze. Die Luft ist schlechter.

Und dann ist da die Sache mit dem Kabel. Ich kann meinem Sohn nicht erklären, was es auf unserem Balkon zu suchen hat. Es kommt von oben, augenscheinlich aus einer Wohnung, es führt nirgendwo hin und schwingt, wenn der Wind weht; hin und wieder trete ich aus Experimentierlust darauf herum, manchmal werfe ich es über das Geländer, dann wieder ziehe ich daran und warte, als müsste eine Glocke läuten, eine Lampe umkippen oder ein Fön herunterfallen, und wenn ich genug habe, binde ich es fest. Dann weht wieder der Wind, und alles beginnt aufs Neue.
„Was ist das?”, fragt mein Sohn.
„Das ist ein Kabel”, sage ich.
„Was macht das?”

Was weiß ich denn, bin ich Hellseher? Kann ich durch die Decke gucken? Ich verstehe doch das Land mit jedem Tag weniger. Ich durchschaue nicht einmal die Waschmaschine, die zuweilen wäscht und sich dann verweigert, und die habe ich vier Stunden studiert vor dem Kauf. Ich begreife nicht, warum das Bad eine Dusche mit Radio hat und keine Tür, die sich schließen lässt. Ich habe keine Ahnung, warum die Männer vormittags vier Stunden ihr Auto waschen und nachmittags klagen, sie hätten keine Zeit für die Familie. Mir leuchtet nicht ein, warum die schönsten Frauen auf die widerlichste Weise ihren Speichel absondern. Vielleicht schaue ich in der Fremde auch nur sorgfältiger hin. Nicht einmal das weiß ich.

„Was macht das, Papa?”
„Das ist die Klospülung”, sage ich. „Und bevor du jetzt fragst, warum die Leute so etwas tun: Es ist einfach so, mein Liebling.”

Eines Tages wird er wissen wollen, wie Odessa war, und dann hole ich das Bild, auf dem er als Tatarenherrscher verkleidet ist. In Wahrheit hat der Kindergartenfotograf nur das Gesicht hineinmontiert. Man soll das nicht sehen, eigentlich, aber wenn das Kind plötzlich keinen Hals mehr hat, weil der die Montage am Computer erschwert hätte, fällt das einem Vater eben auf. Ich werde auf dieses Meisterwerk der zeitgenössischen ukrainischen Lichtbildkunst tippen und sagen: „So war diese Stadt, genau so und nicht anders.”
„Du meinst: nicht schön, aber ungewöhnlich?”
„Sag ich doch.”

Ich muss mich jetzt wehren gegen die Zustände in dieser Stadt. Später würde mir mein Sohn sonst vorwerfen, ich sei ein Ahnungsloser gewesen, ein Träumer, ein Theoriedussel, der vor der Wirklichkeit die Augen verschlossen hat. Und ich hätte keine Antworten, um mich zu rechtfertigen, ich müsste mich herausreden und sagen: „Es war nicht alles schlecht, weißt du, Odessa hatte auch gute Seiten. Denk nur mal an die sonnige Sicherheit: Alle hatten schönes Wetter.”

Mein Sohn wird diese Kolumne irgendwann googeln und dann sagen: „Ich bin stolz auf dich, Alter, weil du nicht geschwiegen hast.” Diese Kolumne ist: mein Akt des Widerstands. Kürzer ging es nicht.

Kolumne: Meine charakterstarke Küche

ODESSA, UKRAINE Meine Küche in Odessa erinnert mich an eine Frau aus Berlin. Schon gut, ich weiß, dass es einen Mann in große Schwierigkeiten bringen kann, wenn er die Wörter „Frau” und „Küche” in einen Satz packt. Ich will keinen Ärger mit Alice Schwarzer oder einer Dame, die sich einen Doppelnamen erheiratet hat. Ich bin ein moderner Mann, der die Gleichberechtigung nicht nur theoretisch unterstützt, sondern auch tatsächlich praktiziert im Alltag. Ich finde den Vergleich nun einmal sehr angebracht.

Die Küche, die uns unser Vermieter in die Wohnung gestellt hat, sieht aus, wie ich sie gebaut hätte. Wenn man weiß, dass ich handwerklich auf das Großartigste ungeschickt bin, kann man sich ungefähr vorstellen, wie sie aussieht. Eine Schönheit ist sie nicht. Sie erscheint schwerer, als sie ist, wofür das dunkle Holz sorgt. Einige Schranktüren, also eigentlich alle, hängen. Sie knurren auch, wenn ich sie öffne. Heimlich isst und trinkt bei uns niemand.

Die Leiste nun ist ein wenig länger als die Arbeitsplatte, auf der sie liegt. Ich tue der Küche kein Unrecht, wenn ich feststelle, dass sie auch in sich schief ist und überdies unmöglich jemals mit einer Wasserwaage in Berührung gekommen sein kann. Im Inneren wiederum scheinen die Löcher für die Wasserleitungen und Stromkabel doch auf recht plumpe Weise entstanden zu sein; ich bin zumindest nicht sicher, dass eine Stichsäge benutzt worden ist. Auf mich wirken die Löcher wie das Ergebnis eines Zusammentreffens von Hammer, Obstmesser und Händen, die meinen sehr ähnlich sein müssen. Die Dunstabzugshaube wiederum hängt so tief, dass ich mich beim Kochen immer bücken und darunter kriechen muss, um in die Töpfe sehen zu können. Allabendlich verbeuge ich mich ein ums andere Mal vor meinen eigenen Gerichten. Die Haube saugt kaum Koch- und Bratengerüche auf, sondern kümmert sich eher um Schuppen auf meinem Kopf.

Ich mag meine Küche trotzdem. Sie ist gewiss nicht in deutscher Qualitätsarbeit entstanden, das erkenne selbst ich. Doch wenn ich deutsche Qualitätsarbeit vermisse, muss ich wieder nach Deutschland ziehen. So sehe ich das. Es wäre lächerlich, an eine Rückkehr zu denken – wegen einer Küche, die manchmal nervt, meine ich. Für einen ukrainischen Handwerker beginnt der Pfusch erst bei einer Ungenauigkeit von mehr als einem Zentimeter. Alle Fehler im Millimeterbereich sind in Ordnung. Ich bin der Letzte, der das verurteilen darf.

Und was hat das mit einer Frau aus Berlin zu tun? Nun, mein Bruder hat einmal eine Berlinerin, die nicht jeden Mann sogleich verzaubern konnte, die – um es nett auszurücken – viel mehr zu bieten hatte als schöne Beine, schöne Brüste, schöne Haare und einen schönen Po, eine solche Frau hat mein Bruder einmal als „charakterstark” bezeichnet. Ich denke, so ist auch meine ukrainische Küche. Sie hat eine innere Schönheit. Sie ist charakterstark.

Kolumne: Adolf Hitler und meine Spiegel-Affäre

ODESSA, UKRAINE Mein Freund Oleg ist ein angenehmer Beifahrer. Man darf bei ihm praktisch alles. Oleg hat die Gabe, augenblicklich zu erblinden vor Einbahnstraßen, Stoppschildern und roten Ampeln. Meinen Atem, der beschleunigt, wenn ich am Steuer nicht ganz legal handele, hört er dafür umso schärfer. „War irgendwas, Kolumnist?”, fragt er dann. „So lange ich nichts sage, ist alles in Ordnung.” Die ersten vier Wochen bin ich nur mit Oleg Auto gefahren. Es gab für mich im Grunde keine Verbote, abgesehen von: „Lass die Lücke nicht so groß werden! Sonst springt einer rein.” Man kann sagen: Oleg hat mich als Verkehrsteilnehmer in Odessa versaut. Ich bin von ihm ukrainisiert worden.

Seit sechs Tagen fahre ich allein. Gestern habe ich zum ersten Mal gehupt, obwohl nur jemand Rücksicht nahm auf andere. Ich selbst werde kaum mehr bedrängt, was als Mensch nicht unbedingt für mich spricht, als Fahrer allerdings schon. Dass ich Gebote noch halbwegs beachte und mich kontrolliert offensiv fortbewege, liegt daran, dass vor zwei Wochen ein Nachbar den linken Autospiegel abgetreten hatte. „Ihr Nazis habt meinen Opa umgebracht”, schrie er, was juristisch bestimmt nicht ganz sauber formuliert ist, historisch-moralisch aber irgendwie hinkommt. Andererseits ist mir am nächsten Tag, während ich in einer Verhörzelle des Polizeireviers den Mann anzeigte, eingefallen, dass es das Wort „Vergangenheitsbewältigung” nur in der deutschen Sprache gibt. Im Gang schnarchten zwei Blutverschmierte ihren Rausch aus. Ich dachte an Adolf Hitler und sah braune Flecken auf meinem Hemd.

Ein paar Tage nach unserer Anzeige, an deren Nutzen wir bereits gezweifelt hatten, weil nichts geschah, bestellte uns ein Polizist zu sich. Nein, er bat um einen Besuch und erklärte sich bereit, zu uns zu kommen, als wir den Termin verschieben wollten. Zehn Minuten später saß er mit einem Kollegen an unserem Küchentisch. Noch einmal zehn Minuten später hatten wir vom Täter das Geld für die Reparatur erhalten und im Gegenzug die Anzeige zurückgenommen.

Es ist nur ein Verdacht, ich kann es nicht beweisen, aber ich bin ziemlich sicher, dass der Nachbar den Polizisten eine Aufwandsentschädigung gezahlt hat und deshalb noch vor ihrem Feierabend dieses Problem mit den Deutschen in den Papierkorb gelangen musste. Nur so kann ich mir den plötzlichen Eifer erklären. In der Ukraine ist nichts umsonst.

Ich habe im Skoda-Autohaus einen neuen Spiegel bestellt, er wird direkt vom großen Werk in Bratislava nach Odessa geliefert – ich glaube: von einem Fahrradkurier, der einen schönen Gepäckträger hat, vielleicht sogar einen Korb, aber nicht viele Gänge. Es dauert jedenfalls. Ich hatte gedacht, es könnte ein Problem sein, ohne den Spiegel zu fahren. Dann kam Oleg, der staatlich ungeprüfte Schadensgutachter. „Fährt die Kolumnistenkarre nicht ohne das Ding?”, hat er gefragt. „Na siehste! Mein Bruder braucht die Spiegel nur, wenn ihm eine Frau auf dem Fußweg zu sehr gefällt. Aber du bist ja verheiratet. Los, fahren wir ans Meer.”

Einführungskolumne: Oleg, mein Blog und ich

ODESSA, UKRAINE Mein Freund Oleg hält nichts von der Theorie, dass der Jedermann-Journalismus als Produkt der digitalen Beschleunigung und Vereinfachung aller Technik zum Sterben der Zeitungskultur führen wird. Er drückt das natürlich eleganter aus. “Ein Blog ist Quatsch”, sagt er. “Und ein Odessa-Blog ist ganz großer Quatsch.” Wenn ich als Journalist Angst vor Zukunft hätte, solle ich lernen, perfekt Russisch und Ukrainisch zu sprechen. “Wo sterben bei uns Zeitungen? An jeder Ecke steht ein Kiosk. In Odessa kannst du hundert Jahre alt werden ohne einen Blog. Wahrscheinlich kannst du sogar wiedergeboren werden als Kolumnist und kriegst sofort eine Festanstellung.”

Oleg kann nicht verstehen, dass die Leute bald ihre Nachrichten komplett aus dem Computer holen statt aus dem Briefkasten an der Haustür. Er will es nicht verstehen! Er sagt, er lese ausschließlich in der Zeitung, was passiert sei, obschon er so am Frühstückstisch auf dem Stand vom vorigen Abendbrot sei. Aber wenn er morgens neben Maria aufwache, wolle er auch nicht gleich erfahren, was sie in der Nacht geträumt habe. Er habe genug damit zu tun, dass sie noch einmal vom Vortag erzähle und er dieses Geplapper verdauen müsse.

Irgendwann sagt Oleg, er frage sich die ganze Zeit, worüber ich schreiben wolle in meinem Blog. Er wisse nicht, was es zu berichten gebe aus meinem Leben in Odessa. “Oder willst du von dem Mann am Imbissstand deines Vertrauens erzählen, der sich immer einen Handschuh anzieht, bevor er dein Geld nimmt, den Hotdog selbst aber mit seinen schwitzigen Fingern zubereitet?”

Ich habe Oleg erzählt, dass zwischen einem Blogger und seinem Leser ein besonders enges Verhältnis besteht, ein viel engeres als zwischen einem Redakteur der FAZ und einem Hochschulprofessor. Bei denen herrscht eine Eiszeit wie bei Eheleuten, die sich nichts mehr zu sagen haben, wobei Paare wenigstens noch aneinander vorbeireden oder in einem Augenblick von Schwäche und Vergesslichkeit übereinander herfallen. Zwischen Professor und Redakteur läuft gar nix: allenfalls mal ein Leserbrief, der nicht gelesen wird. So habe ich jedenfalls das Dilemma des traditionellen Journalismus verstanden. Ein Blogger dagegen wisse, dass er angequatscht, kritisiert und korrigiert werde, er dürfe sich nicht verschanzen.

Oleg zog die Augenbrauen hoch. “Na, ich hoffe, du bist auch ehrlich und erzählst im Netz die Wahrheit. Du musst deinen Lesern sagen, wenn du ihre Kommentare mit fettigen Haaren und ungeputzten Zähnen beantwortest, weil das Wasser mal wieder abgestellt ist und du mal wieder vergessen hast, Reserven anzulegen. Aber wahrscheinlich kommentiert sowieso nur Mutti: Schöne Kolumne, mein kleiner, großer Junge, Mama ist ganz stolz auf Dich. Zieh Dich warm an, wenn Du rausgehst.

Oleg hat kein Handy und kein Internet. Er bekommt Briefe statt Mails. Er hat nie gefaxt oder gechattet. Er fotografiert nicht digital. Ich lebe erst ein paar Wochen in Odessa und habe gerade begonnen, Oleg kennen zu lernen. In diesem Augenblick aber macht er auf mich nicht den Eindruck, als sei er ein unglücklicher Odessit. “Wenn du mich in deinen Kolumnen auftreten lässt, sorg bitte dafür, dass die Leute wissen, wie ich heiße”, sagt Oleg. “Die Deutschen machen das immer falsch. Mein Name wird A-leck ausgesprochen. Ich heiße nicht Oh-legg. Versprich es mir.”
Ich verspreche es.
“Und noch etwas: Ich möchte richtig zitiert werden, sonst schicke ich dir meinen Anwalt.”